Während das GFK-Material am Kotflügel vorne durchtrocknet (Blogbeitrag GFK-Reparatur – Lkw Radkasten – Iveco Magirus 75-14 AW) widmen wir uns einer Stelle am hinteren Teil des Radkasten. Zugegeben: das hat zwar nichts mit Sicherheit zu tun, aber jetzt, da wir schon mal an diesem Radlauf dran sind, mache wir diese kleine Schönheitsreparatur auch gleich mit 🙂
Die zu reparierende Stelle wurde im Vorfeld (während ich am vorderen Radlauf beschäftigt war) schon ein wenig angeschliffen.
Als erstes bringe ich um die zu verschönernde (zu spachtelnde) Stelle Klebeband an. (Sozusagen Markierung mit Klebeband.) Auf normalen Oberflächen haftet der Spachtel sehr stark und um sich anschließende Schleifarbeiten zu ersparen, leistet das Klebeband hier nützliche Dienste. Also angrenzende Stellen, die man nicht mit einspachteln will, einfach mit Klebeband abkleben. Wenn da dann was draufkommt, lässt sich der Glasfaserspachtel mitsamt dem Klebestreifen einfach abziehen 🙂
Den Glasfaserspachtel in der Dose aufrühren, bzw. mit der Flüssigkeit, die sich oben abgesetzt hat verrühren. Die untere Menge in der Dose ist sonst irgendwann mal steinhart und nicht mehr zu gebrauchen.
Glaserfaserspachtel ist im Prinzip das gleiche Material wie Spachtelmasse und gibt’s in jedem Baumarkt. Diese Art Spachtl ist Polyestermaterial als Bindemittel, mit Glasfasern.
Als sehr nützliches und sehr preiswertes Utensiel für Spachtelarbeiten hat sich der Spachtelblock erwiesen. Irgenwie wussten wir nie so recht, wo wir Spachtel anrühren sollen. Wir rührten ihn auf einem Holzbrett oder in einem Spachtelbehälter an. Was uns daran immer störte, ist, dass, wenn man die nicht richtig reinigt – was außerdem sehr lästig ist – immer irgendwie Krümel übrig bleiben und die dann beim neuen Anmischen mit eingemischt werden. Das gibt dann keine schöne Grundmasse.
Der Spachtelblock also, ist ein Block mit relativ festem Papier auf einem dicken Unterkarton. Das Papier ist sehr dick und lässt keine Nässe durch. Man kann darauf sehr gut arbeiten. Nach dem Anmischen wird das oberste Blatt einfach abgerissen und schon ist die lästige Säuberungsarbeit erledigt. Einfach Spitze! Wir lieben ihn und können ihn nur jedem empfehlen. 🙂
Den Glaserfaserspachtel (auf dem Spachtelblock) nun also mit 2 % Härter (dieser ist meist rot) vermischen. Das machen wir wieder nach Gefühl. Die Tube mit dem Härter vorher gut durchkneten, damit sich der Inhalt (die abgesetzte „Soße“) verteilt. Schnell gleichmäßig durchmischen und innerhalb kurzer Zeit verarbeiten, da diese Masse extrem schnell anzieht. Dabei versuchen die Spachtelmasse so aufzutragen, dass nach dem Schleifen nicht wieder Beulen entstehen, also versuchen die Kanten zu formen. Zwischendurch die Masse wieder mal vom Spachtel abstreifen.
Die Kanten lasse sich auch ganz gut mit der Hand formen. Dazu empfehlen sich Einmal-Handschuhe. Aber das ist Geschmacksache, das kann jeder machen wie er will. 😉 Wer noch eine höhere Oberflächengüte hinbekommen will – für Pkw interessant – kann natürlich noch mit Feinspachtel nacharbeiten.
Jetzt das Ganze durchhärten lassen. Wann der Glasfaserspachtel gut durchgehärtet ist, merkt man, wenn die abstehenden Fransen beim Anfassen wegknacken bzw. nicht mehr elastisch sind. Dann ist die Stelle schleifbar.
Wenn alles gut ausgehärtet ist, das Klebeband mit Hilfe eines flachen Gegenstandes – wie wärs mit einer Spachtel 🙂 – vorsichtig abkratzen. Reste die nicht mehr abgehen, werden dann mit abgeschliffen.
Beim Schleifen mit dem Exzenterschleifer darauf achten, dass dieser flach aufliegt und schnelle Bewegungen oder gaaanz langsame Bewegungen ausführen. Die Konturen dann noch schön mit Schleifpapier, per Hand glätten. Da hat man mehr Gefühl 🙂 Alles staubfrei pusten.
Auch hier gilt (wie schon in meinem Blogbeitrag GFK-Reparatur) wieder unser Tip zum Schleifen: nicht immer an der gleichen Stelle schleifen, sondern immer in Bewegung bleiben. Zum einen wird die Oberfläche dann gleichmäßiger und zum anderen setzt sich das Schleifpapier nicht so schnell zu. Da dies ja nur ein kleiner Schleifteller ist ohne Staubabsaugung, kann durch Bewegung, der Staub aus dem Papier raus.
Zu guter Letzt bekommt auch der hintere Radkasten noch einen Anstrich mit einer ganz dünnen Schicht Brantho korrux. Über Branto korrux habe ich Euch ja schon in meinem Blogbeitrag GFK Reparatur – LKW Radkasten – Polyesterharz & Glasfasermatte berichtet.
Nochmal der Tip zur Farbrolle: Zwischen Farbrolle und Drahtbügel 2 – 3 mm Abstand lassen, dann „kleckert die nicht rum“ 🙂
So, noch eine 2. und 3. Schicht uns schon ist der Radkasten fertig!
Das sieht doch ganz super aus. Innerhalb kürzester Zeit mit wenig Aufwand eine kleine Reparatur am Kotflügel – glei g’macht! 😉
Eure Werkeline