2. Etappe: Von Heidelberg nach Bernkastel-Kues an die Mosel
Das schöne an einem Wohnmobiltrip ist ja bekanntlich, dass man eigentlich überall übernachten kann. Nun sind wir nicht unbedingt die Campingplatz-Fans und so fahren wir mit unserem Mercedes-Benz L319 in die Nacht hinein in Richtung Mosel. Aber da man natürlich im Dunkeln die wunderschöne Landschaft eines der bedeutendsten Weinanbaugebiete Deutschlands nicht sehen kann, haben wir uns kurz vor Trier dazu entschieden, die A1 zu verlassen und einmal kräftig rechts abzubiegen. Die Moselweinstraße kurz vor Longen, hat uns ein schönes Übernachtungsplätzchen direkt
am Wasser geboten und so sind wir mit direktem Blick auf die Mosel und auf hinter uns liegende Weinberge eingeschlafen. Am nächsten Morgen wird, wie bei uns üblich, ein kräftiges Frühstück mit Rühreiern und Speck zelebriert. Bisher alles noch preiswert, gut gekühlt mit einer Waeco-Kühlbox* für den Zigarettenanzünder. Wenn man täglich fährt, ist der Stromverbrauch auch direkt von der Starterbatterie kein Problem.
Der Sommer 2018 hat uns ja wirklich mit Sonne geküsst und so verzehren wir unser Campingfrühstück und genießen dabei den Blick auf die Mosel, die vorbei ziehenden Binnenschiffe, Boote und Entenfamilien, bevor es dann flussabwärts weitergeht.
Man kann sagen, dass eigentlich jede kleine Ortschaft entlang der Mosel ihre Reize hat und man sich eigentlich ständig denkt: Da muss man doch unbedingt anhalten. Also eigentlich eine eigene Urlaubsreise wert. Denn hier reihen sich gemütliche Weinstuben, malerische Örtchen mit überwiegend historischer Bausubstanz, Burgen und viele Möglichkeiten zur aktiven Freizeitgestaltung, eng aneinander. Für die etwas „konservativeren“ Camper bieten sich auch jede Menge Wohnmobilstellplätze und Campingplätze an, um vielleicht auch einen längeren Aufenthalt mit Stromanschluss und fließendem Wasser, direkt am Moselufer zu genießen.
Wir genießen die Fahrt mit unserer Knutschkugel linksseitig der Mosel und treffen auf einen Ort namens Bernkastel-Kues, der wegen des anstehenden Weinfestes für Durchfahrten gesperrt ist. Da man durchaus auch im Sommer schon an das bevorstehende Weihnachtsfest denken kann, haben wir die Gelegenheit genutzt, ein paar edle Tröpfchen Moselwein für die Verwandten und Bekannten einzukaufen. Man weiß vor lauter Angebot in den vielen Weingeschäften oder direkt bei den Winzern eigentlich gar nicht, was man nehmen soll. Wer sich wie wir, für altes Zeug und vor allem alte Bausubstanz begeistern kann, ist in diesem malerischen Örtchen auf jeden Fall richtig für einen Zwischenstopp.
Wunderschöne alte Fachwerkhäuser in erstaunlich gutem Erhaltungszustand, laden zu einem Stadtbummel durch die mittelalterliche Altstadt ein. Egal ob Restaurants, die Straßencafés oder auch die vielen kleinen Geschäfte, die man als Münchner Großstadtmensch in der City kaum noch kennt – hier in Bernkastel-Kues ist alles klein, gemütlich, knufflig und gewissermaßen aus einer anderen Zeit. Gemischt mit dem besonderen Landschaftsbild der sich schlängelnden Mosel, auf jeden Fall ein ganz besonderes Örtchen zum Wohlfühlen und Ausspannen. Und auch für Mittelalterfans und die einen oder anderen Gothic People ist dieses Fleckchen Deutschland sicherlich eine Reise wert, um das Mittelalterfest, das Mosel Musikfestival oder das Weinfest Anfang September zu besuchen.
Wir beenden unseren Stadtbummel mit einem Kaffee und heißem Apfelstrudel im Café Alter Moselbahnhof – einem nett eingerichteten Überbleibsel – der 1962 von der deutschen Bundesbahn stillgelegten Moselbahn, direkt am Flussufer, in dem sich nicht nur Eisenbahnfans wie wir, sondern auch Motorradfahrer besonders wohl fühlen dürften. Denn das kleine Lokal nennt sich auch noch “Biker´s Station”.
Wir setzen dann mit unserem Mercedes Schnellastwagen (offizielle Bezeichnung im Verkaufsprospekt von 1964) die Fahrt mit flotten 90 km/h in Richtung Koblenz fort, um dann ganz per Zufall an Willys Fernreisemobiltreffen in Enkirch vorbeizufahren.
Klar dass es hier eine Vollbremsung mit quietschenden Reifen gibt….
Eure Werkeline
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