Ein Wochenende im Juli. Samstagmorgens. Um viertel vor 6 klingelt der Wecker. Das wird wieder ein heißer Sommertag und wir wollen früh anfangen, weil die Hitze um die Mittagszeit unerträglich wird und wir lieber „Siesta“ machen um dann wieder am Spätnachmittag, bis es dunkel wird, anzupacken.
Von unserem Lkw-Allrad-Oldtimer Magirus-Deutz Mercur 150 D11 haben wir vom Fahrerhaus – außer den Türen – alle Teile, die abzuschrauben sind, abgenommen. Die Einzelteile sind so viel handlicher, an jeder Stelle zugänglich und besser zu lackieren bzw. für die Lackierung vorzubereiten.Als erstes muss mal die alte Farbe runter: Die Teile werden auf Holzböcke gelegt und mit der Heißluftpistole wird der alte Lack erhitzt. Jetzt lässt sich die rote Farbe mit einer Spachtel „leichter“ abkratzen. Sicher könnte man gleich mit der Schleifmaschine rangehen…. aber der Verbrauch der Schleifscheiben steigt dann ins Unermessliche 😉
Als nächstes geht’s dann mit der Schleifmaschine ans Werk. Wir wollen ja eigentlich nur ‚grob‘ abschleifen. Aber wie immer packt uns der Ehrgeiz und wir finden kein Ende. Da noch ein bisschen, dort noch ein bisschen – letztendlich machen wir alles bis aufs Blech blank. – Wenn wir schon mal dabei sind alles “aufzuhübschen” 😉
Mit dem Kühlergrill ist es etwas schwieriger. Eigentlich wollten wir den nur etwas mit der Stahlbürste vorbehandeln und den alten Lack gar nicht ganz entfernen. Aber wie das immer so ist …. Wir haben das Gitter mehrmals mit einer Abbeize eingepinselt, einwirken lassen und die dann lose gewordene Farbe mit einer Stahlbürste abgebürstet. Und siehe da: schon nach der 3. oder waren es 4?, 5? Behandlungen in dieser Art und Weise war das Gitter blank. Die losen Endstellen wurden angelötet.
Während ich mit dem Blankschleifen der Teile beschäftigt bin, flext Tino ein verrostetes Stück des Radlaufes heraus. Die Roststellen sind mit anderen Mitteln nicht mehr zu kitten: das sind zu viele und zu dicht nebeneinander.Ein neues Blechstück wird eingelötet. Dabei ist Tino immer wieder vom WIG-Löten mit Cusi-Schweißstäben begeistert! Die Lötstellen werden dann natürlich noch flach geflext, verspachtelt und glattgeschliffen. Nach dem Lackieren wird nicht mehr zu sehen sein, dass an dieser Stelle einmal ein großes Loch war! Sieht aus wie neu!
Am Abend haben wir den unverkennbaren Geruch von Oldtimer-Schleifstaub in der Nase, sind total eingestaubt und sind fix und alle – aber auch zufrieden mit unserem Tagwerk. Wieder sind wir ein Stück vorangekommen. Nicht mehr lange, und unser Mercur wird nicht mehr „nackt“ dastehen. 🙂Morgen, Sonntag wird der Wecker wieder früh klingeln und – sowie das Wetter hält (und das sieht gut aus) – alles noch mit FERTAN-Rostumwandler versehen.
Das Wetter spielt mit und die wir hängen die Einzelteile – soweit diese aufhängbar sind – auf unsere „Wäscheleine“ in Form von Stahlseil, das wir zwischen unserer Werkstatttür und einem Masten befestigt haben, auf.
Dann alles mit Fertan behandeln und trocknen lassen. Was für eine außergewöhnliche „Wäschetrocknung“ Das sieht man nicht alle Tage. 😉
Bald geht es los mit ersten Lackierarbeiten. Und dann endlich mal Faaaaaaarbeee……Wir sind schon sehr gespannt, wie der von uns gewählte Lack dann letztendlich auf den Teilen aussehen wird.
Bis bald
Eure Werkeline 🙂