Nach der Probefahrt mit dem Magirus Deutz Mercur wars um uns geschehen. Wir konnten nicht widerstehen! Unser Herz schlägt für diesen Oldtimer und uns ist klar: Das Feuerwehrfahrzeug wird das Basisfahrzeug für unser geplantes Allrad-Wohnmobil.
Auch wenn der IVECO Magirus vom technischen Standpunkt her die vernünftigere Entscheidung war – der Mercur ist unsere Bauchentscheidung! Ein Fahrzeug mit “Schnauze” – mein Himmelreich. Und das Motorengeräusch, und überhaupt …. die ganze Ausstrahlung auf uns: DER MUSS ES SEIN!!!
Die Wohnmobilplanungen laufen schon auf Hochtouren und eine gewisse Vorstellung wie viel der spätere Aufbau mitsamt Interior wiegen darf, möchten wir im Vorfeld schon mal bekommen. Mit Aufbau macht das natürlich keinen Sinn. Deshalb sind wir schon ganz heiß drauf, unseren ‘nackten’ Magirus Mercur endlich auf die Fahrzeugwaage zu bekommen und das Eigengewicht festzustellen.
Während ich mit meiner Tochter – das muss auch mal sein 🙂 – spontan ein paar Tage auf Kreta verbringe, setzt Tino den Startschuss für unseren Allrad-Wohnmobil-Eigenbau. Der Magirus-Feuerwehraufbau muss runter. Also ran an die Flex (da gehe ich eh bloß im Weg um 😉 bzw. den Mercur.
Als erstes wird die Dachreling abgeflext. Dann das gesamte Innenleben raus. Ein hartes Stück Arbeit: Türen demontieren, schrauben, Hämmern, Flexen, Fluchen… Gut wieder verwertbare Teile werden ausgebaut: Treibstangenschlösser, Griffe, Türkontakte, Innenraumbeleuchtung und ein paar andere Kleinigkeiten. Diese sollen evtl. bei unserem Wohnmobil Neuaufbau wieder Verwendung finden. Die Rockinger Anhängerkupplung wird mitsamt dem Anhängelastschild 1500 kg abgeschlachtet und findet später am Mercedes-Kurzhauber LAF 1113 Widerverwendung 🙂
Die Dachblinker müssen noch abgeklemmt werden. Die Rücklichter müssen ab. Die werden später irgendwie anmontiert, dass das Fahrzeug mobil bleibt und in sein Winterquartier gefahren werden kann.
Die untere Rahmenkonstruktion vom Aufbau soll evtl. ganz oder teilweise wiederverwertet werden. Deswegen wird behutsam von oben nach unten abgeflext.
Um Tank und Pumpe wird alles weggeschnitten. Dann runter mit dem 1600 l-Wassertank. Die Heckpumpe ziert sich ganz schön… aber wir geben nicht auf und nach einigem fluchen ist sie endlich runter vom Aufbau. (Den Tank und die Pumpe wollen wir verkaufen, weil uns die einfach zu schade zum Verschrotten sind.) Jetzt noch die Kardanwelle demontieren.
Der Abfall muss noch entsorgt werden. Das Innenleben ist alles aus Buche Multiplex, feinste Qualität und sehr stabil. Alles ist mit Schwitzschrauben überlackiert – das Holz mit Metall lässt sich sehr schlecht trennen und kostet viel Zeit. Obwohl keine feuerwehrtechnische Beladung auf dem Magirus Mercur war, kommt jede Menge Schrott zusammen.
Wir sortieren den Müll auseinander und sägen Brennholz. Wir haben einige Touren mit dem Firmentransporter zum Wertstoffhof zu fahren, bis alles entsorgt ist.
Geschafft! 🙂 Jetzt noch auf die Waage…. Das Gewicht ohne Feuerwehraufbau beträgt ca. 4.650 kg. Bleiben also 2.850 kg die der Wohnmobilaufbau mitsamt Interior wiegen darf. Mal sehen, wie wir damit aus kommen…
Alles in allem ist es ein tolles Projekt, das zwar jede Menge Arbeit macht aber eben Spaß macht. Wer Lust drauf hat: Bedenken bei Seite schieben und einfach mal anfangen und werkeln …
Viel Spaß wünscht
Werkeline